Die Kunst der Atmung - warum die Pilatesatmung so besonders ist
Joseph Pilates hat einmal gesagt: „Vor allem, lernen Sie richtig zu atmen.“ Damit brachte er zum Ausdruck, wie essenziell die Atmung für die Pilates-Methode ist. Neben Prinzipien wie Konzentration, Kontrolle, Präzision, Zentrierung und Fluss steht die Atmung im Mittelpunkt – sie verbindet Körper und Geist und unterstützt die Übungen auf vielfältige Weise.
Pilates-Atmung im Vergleich zu Yoga-Atmung
Auch wenn Pilates und Yoga oft verglichen werden, unterscheiden sich die Atemtechniken deutlich:
•Yoga: Die Atmung ist meist entspannt und tief – der Bauch hebt und senkt sich natürlich. Diese Technik fördert die Entspannung und den „Relaxation Response“.
•Pilates: Hier liegt der Fokus auf der sogenannten lateralen Atmung. Beim Einatmen dehnen sich die Rippen nach außen und hinten, ohne dass der Bauch sich hebt. Dadurch bleibt der Rumpf stabil, was die Effektivität der Übungen erhöht.
Warum ist die Pilates-Atmung so wichtig?
Eine bewusste Pilates-Atmung bietet viele Vorteile:
•Sie stärkt und stabilisiert die Körpermitte (Powerhouse), indem die Bauchmuskulatur aktiv bleibt.
•Sie hilft, Bewegungen präziser und kontrollierter auszuführen.
•Sie schützt die Wirbelsäule und verbessert die Bewegungsqualität, indem sie optimal mit den Übungen synchronisiert wird.
So atmest du im Pilates richtig
1.Grundhaltung: Sitze, stehe oder lege dich bequem hin. Lege die Hände seitlich an deinen Brustkorb.
2.Einatmen: Atme tief in den Brustkorb ein und spüre, wie sich deine Rippen nach außen und hinten weiten. Der Bauch bleibt flach.
3.Ausatmen: Lass die Luft langsam ausströmen, während sich die Rippen sanft zusammenziehen.
💡 Tipp: Lege ein leichtes Gewicht (z. B. ein Kissen oder ein Buch) auf deinen Bauch, während du auf dem Rücken liegst. Beobachte, ob es sich beim Ein- und Ausatmen hebt oder senkt – dein Ziel ist es, die Bewegung möglichst gering zu halten
👉 Auf meinem Instagram-Kanal findest du ein Reel, das die Atmung erklärt und zeigt, wie du diese Technik in deinem Pilates-Training anwenden kannst. Diese Übungen sind ideal für Pilates-Neulinge, aber auch Fortgeschrittene profitieren davon, um ihre Technik zu verfeinern und die Atmung gezielt einzusetzen.
https://www.instagram.com/pilatesyogastarnberg/
Beispiel: Pilates-Atmung beim Klassiker „The Hundred“
Eine der bekanntesten Pilates-Übungen, die perfekt geeignet ist, um die Atmung zu üben, ist The Hundred:
1.Lege dich auf den Rücken, Beine in Tischposition oder gestreckt, Arme lang neben dem Körper.
2.Hebe Kopf und Schultern leicht an, Blick Richtung Bauchnabel.
3.Pumpe die Arme in einem rhythmischen Tempo auf und ab.
4.Atme fünf Zählzeiten lang ein und fünf Zählzeiten lang aus – wiederhole das zehn Mal.
Nach dieser Übung wirst du spüren, wie sich Wärme und Energie in deinem Körper ausbreiten – der perfekte Start in jede Pilates-Einheit!
Fazit: Atmung, die alles verändert
Auch wenn die Pilates-Atmung am Anfang ungewohnt erscheinen mag, wird sie mit der Zeit zur natürlichen Begleiterin deines Trainings. Sie bringt mehr Stabilität, Präzision und Fokus in jede Übung – und macht das Training nicht nur effektiver, sondern auch sicherer.
Alles Liebe
Deine Andrea